Ausflug nach Akosombo

auf dem Volta River
Nachdem wir viel unser freien Zeit in den ersten Wochen mit Bücher lesen, Spaziergängen, Marktbesuchen und noch vielem mehr verbracht haben, packte uns der Entdeckungsdrang und wir entschieden uns dafür, einen etwas größeren Ausflug zu planen. Es war gar nicht so leicht, etwas zu finden, was gut in einem Tag zu schaffen ist, sodass wir uns entschieden eine Übernachtung mit einzuplanen. Es gab viele Überlegungen und viele Städte, die wir hätten besuchen können. Letztendlich entschieden wir uns für die Stadt Akosombo direkt am Volta-See in der Eastern Region.

Am 07.09.2018 machten wir uns früh am Morgen auf den Weg. Wir hatten das Glück, dass an diesem Morgen Monsignore, unser Mentor, nach Accra gefahren ist und uns mitnehmen konnte, da unser Ziel auf seinem Weg lag.

Nach vier Stunden Fahrt durch die grüne Landschaft der Volta-Region kamen wir endlich an. Monsignore ließ uns an der Adomi Bridge raus und erklärte, wie wir am nächsten Tag am besten wieder zurück nach Hause kommen. Als er wegfuhr liefen wir ein wenig orientierungslos durch die Gegend und entschieden uns dafür erst einmal in die Stadt Akosombo weiterzufahren, um eine Unterkunft für die Nacht zu finden. Direkt sprach uns ein Taxifahrer an und wir fuhren mit ihm in die Stadt. Der Weg war nicht weit, sodass wir uns noch schnell einen Eindruck von dem Zentrum und dem Markt machen konnten. Die Leute waren sehr freundlich und halfen uns bei dem Weg zu unserer gewünschten Unterkunft. Dort angekommen, bekamen wir für wenig Geld zwei gut ausgestattete Zimmer, in denen wir uns erstmal ein wenig frisch machen konnten, bevor für uns der eigentliche Teil des Ausflugs stattfinden konnte. Unser Ziel war es den Staudamm am südlichen Ende des Volta-Sees zu sehen, der ursprünglich den gesamten Strom für Ghana erzeugt hat. Wir hatten von einer Bootstour gehört, die direkt zu dem Staudamm fährt. So gingen wir wieder zu dem Markt, wo wir nach einem Taxi suchten, welches uns zu der Bootsanlegestelle brachte. Dort angekommen zeigte man uns in einem noblen Hotel, wo wir die Boote finden und nannten uns den Preis. Dieser war jedoch so hoch, dass wir uns dagegen entschieden. Ein wenig erschöpft und enttäuscht überlegten wir, wie wir nun zu diesem Staudamm kommen. Zum Glück hatte sich Lea vorher so gut informiert, dass sie sich noch an motorisierte Kanus erinnerte, die wesentlich billiger sein sollten. Jedoch würden sie nur eine Überfahrt über den Volta- Stau- See ermöglichen. Wir dachten uns, besser als gar nichts und versuchten diese Kanus zu finden. Wir liefen zurück an die Hauptstraße und fragten dort verschiedene Leute. Zum Schluss trafen wir auf einen Jungen, der uns dann zu der Stelle führen konnte. Jedoch war kein Kanu zu sehen. Wir wunderten uns kurz, aber allein der wunderschöne Ausblick auf den See und auf den Steg machte alles wieder gut. Plötzlich fing der Junge an zu rufen. Ein paar Minuten später sahen wir das Boot, das von der anderen Seite herüber gefahren kam. Der Mann, der in dem Boot saß, fragte uns, wohin wir wollen. Wir sagten ihm, dass wir gerne den Staudamm sehen würden, aber auch damit zufrieden wären nur auf die andere Seite zu fahren. Da noch andere Menschen in dem Boot saßen, fuhren wir zuerst an das andere Ufer, luden die anderen ab und begannen dann unsere Staudamm-Tour. Wir waren dankbar und glücklich, dass es uns doch noch ermöglicht wurde, den Damm zu sehen. Nicht nur der Damm war ein Highlight, sondern die komplette Fahrt. Umgeben von kleinen Booten, Fischernetzen und kleinen Inseln, genossen wir jede Minute dieser Bootsfahrt. Umgeben vom frischen Fahrtwind konnten wir uns an der Landschaft nicht sattsehen.

die Fischerboote


die Anlegestelle
Am nächsten Morgen traten wir die Heimfahrt an. Wir überlegten uns früh loszufahren, sodass wir auch früh wieder zuhause sind. Wir verließen das Hotel und entschieden uns nochmal gemütlich über den Markt zu schlendern. Wir nahmen uns ein Taxi zur Adomi Bridge und fanden sofort ein Trotro, das nach Hohoe fahren wollte. Auf ungefähr der Hälfte der Strecke hielt es plötzlich an und alle Fahrgäste sollten aussteigen. Wir saßen ganz hinten, sodass wir gar nicht mitbekamen, was genau los war, stellten aber dann sehr schnell fest, dass viel Rauch aus dem Motorraum aufstieg. Der Fahrer versuchte, das Problem zu reparieren. Eine Viertelstunde später durften wir mit einem mulmigen Gefühl wieder einsteigen, jedoch kamen wir nur 500 Meter weiter. Dort trafen wir auf ein anderes Trotro, in das wir einsteigen konnten, um in eine Stadt in der Nähe von Hohoe zu kommen. Wir waren erleichtert und hofften, dass wir nun durchfahren würden. – Tja, zu früh gefreut. Leider gab auch dieses Trotro seinen Geist auf, aber es kam schnell ein anderes, das noch ein paar Plätze frei hatte. Da wir mit einer Sitznachbarin ins Gespräch kamen, verging die Zeit etwas schneller. Als wir schließlich wirklich am Zwischenziel angekommen waren, suchten wir direkt nach einem Trotro nach Hause, da es schon später war als geplant. Aber diesmal waren wir die ersten, die einstiegen, sodass es noch eine weitere Stunde dauerte, bis wir endlich losfahren konnten. Letztendlich waren wir neun anstatt vier Stunden unterwegs.

Trotzdem war der Ausflug ein einmaliges Erlebnis, wir haben viel gelacht und hatten viele tolle Einblicke! Auch das Trotrofahren war ein Erlebnis für sich und so schnell werden wir das nicht vergessen!


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